Seit rund 2000 Jahren, manche Quellen sprechen von 2500 Jahren wird Futon in Japan als Bettplatz hergerichtet. Baumwolle in roher, leicht gekämmter Form wird zu einem Vlies geformt (im alten Japan durch drücken und ziehen, von Hand) und in einen Stoffbezug eingezogen, gegen Verrutschen oder sonstige Verformung mit ein paar Nadelstichen geheftet. Eine solche Futon-Matte (Shiki) ist nur ca. 5cm dick und liegt auf dem mit Tatami-Matten (Alt-Japanischer Bodenbelag) ausgelegten Boden. Eine weitere Futon-Matte (Kake), die noch etwas dünner ist, wird als Bettdecke darüber gelegt. Der Schläfer liegt zum Schlafen dazwischen, wie ein Sandwich-Belag.
Diese Art zu schlafen ist für unser Verständnis von einem Bett bzw. von Schlaf kaum denkbar und für unsere Körperstruktur keine angenehme Sache. Wir Mitteleuropäer sind größer, schwerer und liegen weitaus häufiger in Seitlage zum Schlafen, was u. a. an der unterschiedlichen Form der Wirbelsäulen liegt; der westliche Körper hat die stärkeren Lordosen. Zum Teil liegt es auch daran, dass die Wurzeln unserer Schlafplätze weniger fein waren als die Japanischen Futons und man auf einem Strohhaufen besser in stabiler Seitenlage liegt. Ganz ähnlich wie heute auf miserablen Schaumstoffmatratzen, die auch gern schonmal in 20 cm bis 25 cm Dicke gemacht werden, um mangelnde Qualität mit Masse auszugleichen, was natürlich nicht funktioniert.
Eine gute Matratze / Naturmatratze für Menschen mittleren Gewichts ist 14 cm bis 18 cm stark Japanische Futons, wie man es manchmal in der Werbung oder Beschreibung zwielichtiger oder inkompetenter Händler lesen kann, gibt es hier nicht, sie wären einfach zu teuer, abgesehen vom ohnehin zweifelhaften Nutzen.
Der Futon oder das Futon (Duden sagt Maskulinum, aber ursprünglich hat Futon kein Geschlecht) der Neuzeit, das hiesige Futon, der Euro-Futon hat nur noch wenig Ähnlichkeit mit dem historischen Vorbild. Eigentlich nur darin, dass mehrere Schichten natürlichen Materials (leider auch nicht immer) nur durch Heftpunkte gehalten werden und nicht verklebt wie bei Industriematratzen.
Genau betrachtet ist dieses Fertigungskonzept auch in Europa seit Jahrhunderten Normalität, allerdings nicht in der gängigen und zumeist billigen Alltagsware. Hochwertige Matratzen von Firmen wie Schramm, Treca, Vispring, Hästens, etc. werden seit vielen Generationen handwerklich gefertigt und von Polsterern handvernäht. Doch zurück zum Futon. Hochwertige, moderne Futons, wie die von Futonwerk werden ebenfalls in handwerklicher Handarbeit gefertigt. Rohmaterialien wie Schurwolle, Rosshaar, Kokosfaser, Hanf oder Naturlatex werden neben der Baumwolle, die im hiesigen Futon einen geringeren Stellenwert hat, verarbeitet. Die Baumwolle, die gern als Hauptinhalt des Futons dargestellt wird, ist eigentlich zu fein, zu filigran für diesen Zweck und sie ist schutzlos gegen Bakterien und Schimmelpilze , die sich in der feuchten Atmosphäre einer Matratze gern ansiedeln. Im alten Japan war das anders, dort wurden die leichten Futons täglich zusammengerollt und weggelegt, so dass die Baumwolle aufgelockert und getrocknet wurde. Doch hierzulande macht das fast niemand und die Baumwolle wird alsbald zerschlissen und hart. Ein wenig Baumwolle im Futon ist gut wegen Ihrer antistatischen Eigenschaft und in Verbindung mit anderen Fasern und Latex bleibt sie geschmeidig.
Hierzu werden die vorbereiteten Naturmaterialien in Vlies-Schichten übereinander gelegt, in den Bezugstoff geführt und schließlich an rund 18 Heftpunkten (13-23) zu einem Ganzen verbunden. Dieses Prinzip ermöglicht es den Materialien, ihre Wirkung ungehindert zu entfalten, also weich, fest, elastisch, klimatisierend, stabilisierend zu wirken, all das was eine Matratze bieten sollte. Die hervorstechenden Eigenschaften des Futons sind die Festigkeit / Stabilität zum einen und zum anderen die Klimatisierung, die dadurch so gut ist, dass Naturmaterialien ungehindert diffundieren, also einen Feuchte-Durchgang ermöglichen. Ein gutes Futon ist schnell auf Temperatur, aber nie brütend warm, es ist immer ausgewogen.
Futon steht aber für noch mehr als gute physikalisch-technische Funktionen. Futon ist auch Ausdruck eines Lebensgefühls. In den späten 80er-, frühen 90er Jahren begann der Aufstieg des Futon als Symbol für Klarheit und Bewusstsein im Wohnbereich. Spätestens seit dem Beginn der Moderne setzt sich der durchschnittliche Mensch auch mit den Dingen auseinander, mit denen er sich umgibt. Der Einzug dieser Auseinandersetzung ins Schlafzimmer, dass lange Zeit eine Tabuzone war, fand erst spät statt, im Grunde mit dem Aufkommen der Futons und der wilden Designs der Futonbetten, die so anders aussahen als das, was man kannte. So waren das Futon und das Futonbett die Öffner des Schlafzimmers, quasi eine neue Kulturebene, deren Bedeutung vielen Menschen ebenso wenig klar ist wie Bedeutung des Schlafes für den menschlichen Organismus.
Auch heute, 30 Jahre später steht Futon –neben den physikalisch-technischen Aspekten– noch immer für ‚anders sein‘, für Offenheit, Freiheit, Klarheit, für mentale wie körperliche Gesundheit.
Und darüber hinaus hat das Thema Futon weitere Aspekte, wie ökologische Korrektheit im Gegensatz zu vielen synthetischen Matratzen. Ein wirklich gutes Futon –wie die Produkte von Futonwerk– dass ausschließlich aus hochwertigen Naturmaterialen besteht, ist ökologisch und aufgrund seiner langen Haltbarkeit auch in hohem Maße nachhaltig. Nachhaltigkeit ist erreicht, wenn ein ökologisches Produkt lange hält, also nur selten ausgetauscht werden muss und entsprechend selten Resourcen dafür verbraucht werden.
Wie bei allen erfolgreichen Produkten gibt es eine Menge von Nachahmungen, die dann das eigentliche Produkt meistens verschlechtern. Leider ist das auch beim Futon so und ein Großteil der angebotenen Futons sind billige Import-Produkte mit zweifelhaftem Inhalt. Eine einfache Regel ist, dass derjenige, der weiß was er tut auch darüber erzählen kann.
Bei Qualitätsanbietern wie Futonwerk können Sie genau sehen, welche Materialien in welcher Menge verbaut werden, woher die Materialien kommen und ob sie geprüft sind. Da es keine Formel dafür gibt, welche Matratze welchem Menschen am besten dient und das vielbeschworene Probeliegen auch nicht wirklich hilft, weil zehn Minuten auf einem neuen Futon / einer neuen Matratze wenig darüber aussagen, wie sich dieses Futon / diese Matratze nach drei oder gar zehn Jahren anfühlt und mit Ihrem Schlaf macht, ist es wichtig, dass Ihr Händler / Anbieter Sie fair und kompetent berät. Vergleichen Sie zunächst die Klarheit und Genauigkeit der Angaben eines Anbieters, wenn Sie herausfinden wollen, wo Sie Qualität finden.
Fest steht: Wer sein richtiges Futon / seine geeignete Naturmatratze gefunden hat, beginnt einen neuen, besseren Lebensabschnitt.
Unsere wichtigsten und besten Produkte, in 3 Kollektionen: